Der Topkapi-Palast ist einer der größten noch erhaltenen Paläste der Welt und wurde zwischen 1460 und 1478 im Auftrag von Sultan Mehmed II. erbaut, wenige Jahre nachdem der Erorberung Konstantinopels. Der Palast diente fast vier Jahrhunderte lang als Wohnsitz der osmanischen Sultane. Er war auch der Sitz der Verwaltung und des Bildungswesens des Staates.
Nach Mehmeds Tod herrschten etwa 30 Sultane über den Palast, die ihn renovierten und zu seinem heutigen Aussehen ausbauten. Er ist eine einzigartige Mischung aus islamischen, europäischen und osmanischen Baustilen. Der Palast besteht aus vier Höfen und über 400 Zimmern und beherbergte schätzungsweise 4.000 Menschen, darunter 300 Konkubinen im Harem.
Der Topkapi-Palast zeugt von der langen Geschichte, Kultur und glorreichen Vergangenheit des Osmanischen Reiches.
Das Osmanische Reich unter der Führung von Sultan Mehmed II. eroberte 1453 Konstantinopel (das heutige Istanbul) vom Byzantinischen Reich, woraufhin der Große Palast von Konstantinopel in Trümmern lag. Mehmed richtete im Alten Palast den Osmanischen Hof ein und gab schließlich 1459 den Befehl zum Bau des Topkapi-Palastes.
Sultan Mehmed II. beauftragte nur die besten Arbeiter, Steinmetze, Zimmerleute und Maurer mit dem Bau des Topkapi-Palastes. Die von ihm entworfene Anlage umfasste vier von hohen Mauern umgebene Höfe, einen Harem, mehrere Gebäude, Gärten und verschiedene Pavillons. Sein Privatquartier ließ er auf dem höchsten Punkt des Vorgebirges errichten. Nachfolgende Sultane nahmen zahlreiche Erweiterungen und Renovierungen am Topkapi-Palast vor, doch die Anlage von Sultan Mehmed II. blieb erhalten.
Die einzigartige Anordnung und das Aussehen des Palastes sind ein wichtiger Teil der Geschichte des Topkapi-Palastes. Die Entwürfe von Sultan Mehmed II. waren ungewöhnlich und hoben sich nicht nur von der europäischen, sondern auch von der islamischen Architektur ab. Man findet Elemente des byzantinischen Reiches ebenso wie Einflüsse der osmanischen Architektur und des Edirne-Palastes in der Türkei, dem ehemaligen Sitz der Sultane.
Die Osmanen nannten den Topkapi-Palast den Palast der Glückseligkeit, weil Sultan Mehmed II. trotz des öffentlich zugänglichen Geländes ein strenges Privatleben pflegte. Er erließ 1481 den Kanunname-Kodex, um sicherzustellen, dass in den Innenhöfen des Topkapi-Palastes der Grundsatz der kaiserlichen Abgeschiedenheit – die Einhaltung absoluter Stille – eingehalten wurde. Zur weiteren Durchsetzung dieses Gesetzes wurden auch vergitterte Fenster und Geheimgänge gebaut.
Zwischen 1520 und 1560 erweiterte Süleyman der Prächtige den Topkapi-Palast erheblich, da seine Residenz die wachsende Macht des Osmanischen Reiches widerspiegeln sollte. Acem Ali war der für die Erweiterung verantwortliche Hauptarchitekt. Nachdem jedoch 1574 ein Großbrand Teile des Palastes zerstört hatte, wurde Sultan Selim II. mit dem Wiederaufbau und der Erweiterung nicht nur der verbrannten Teile, sondern auch der Bäder, der Geheimen Kammer, des Harems und der Uferpavillons beauftragt.
Zur Anlage des Topkapi-Palastes gehört auch der Gulhane-Park, ein kaiserlicher Blumenpark, der sich im Westen und Süden des Palastgeländes befindet. Es gibt auch einen Bereich, der als Fünfter Hof bezeichnet wird und in dem sich einst mehrere Uferstrukturen wie Sommerpaläste, Kioske, Pavillons und andere Gebäude für königliche Veranstaltungen befanden. Nach dem Bau der Eisenbahnlinie im 19. Jahrhundert wurden sie jedoch aufgegeben. Das einzige Bauwerk, das noch existiert, ist der Korbmacher-Kiosk, der 1592 erbaut wurde.
Der Topkapi-Palast wurde zwischen 1460 und 1478 erbaut.
Der Topkapi-Palast wurde von Sultan Mehmed II. erbaut, dem Eroberer von Konstantinopel.
Etwa 30 osmanische Herrscher regierten rund 400 Jahre lang vom Topkapi-Palast aus. Den Anfang machte Sultan Mehmed II., gefolgt von anderen Sultanen wie Sultan Süleiman I., Selim II. und Murad III.
Der Topkapi-Palast wurde als königliche Residenz des Osmanischen Reiches erbaut. Er war auch das Verwaltungs- und Bildungszentrum des Staates.
Der Topkapi-Palast wurde aufgrund des von Sultan Mehmed II. im Kanunname-Kodex kodifizierten Prinzips der kaiserlichen Abgeschiedenheit als Palast der Glückseligkeit bezeichnet. Der Kanunname-Kodex sorgte dafür, dass in den Innenhöfen das Schweigegebot eingehalten wurde. Diese Tradition gewährleistete die Abgeschiedenheit des Sultans und seiner Familie vom Rest der Welt, um deren Privatsphäre zu wahren.
Ja, der Topkapi-Palast gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Topkapi-Palast wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.